Testing the Channel 2

Testing the Channel 2 963 553 Vast Floating

Portsmouth, Haslar Marina, Spinnaker Tower – wir sind in 13 Stunden von Cherbourg, an der Isle of Wight vorbei, nach Portsmouth gesegelt. Meistens jedenfalls gesegelt, der Tidestrom verschiebt uns ganz ordentlich nach Ost und West.

Wir liegen an den Gästestegen der Haslar Marina, direkt hinterm grünen Feuerschiff. Große Marina, rolliger Liegeplatz, aber wir sind zu bequem, um jetzt noch eine Alternative zu suchen.

Eine Attraktion hier: das Marine Museum von der Größe der Hamburger Speicherstadt. HMs Victory und HMs Warrior zeigen eindrucksvoll, wie das Leben an Bord gewesen ist, bei mehreren hundert Mann Besatzung auf jeden Fall eins: eng.

England zeigt jedenfalls in diesem Hafen einen deutlichen Hang zu Militaria – und zum Erleben derselben: mehrere ‚Schießbuden‘ zum MG-Schießen für die Kleinen im ‚Action Center‘ irritieren doch etwas.

Auch die Deutsche Marine ist zu Gast mit einem Tender und 6 Schnellbooten, wir hatten aber keinen Kontakt, sie lagen etwas eingeigelt und es war kein rankommen. Nach den ganzen Marineschiffen seit Cherborug waren wir aber auch etwas satt.

Aber Portsmouth kann noch mehr, die Hauptattraktion neben dem Militärmuseum: ein riesiger Outlet namens „Gunwarf Center“. Am Samstag ist es hier überlaufen, der Tourist neigt zum Queueing vor Polo R L. Wir entscheiden, das ein Gin&Tonic in der zweiten Reihe ausreicht und lassen die Schlangen hinter uns.

Essen scheint auch eher schwierig zu sein! Das erste Englische Frühstück kostet Überwindung – ist wohl eine Frage a) der Gewohnheit und b) des persönlichen Geschmacks. Wir fanden „the regular English Breakfast“ wenig überzeugend und verstehen die Mischung von Bohnen und porched eggs genauso wenig, wie die Ergänzung von in Fett ausgebackenem Toast mit Hash Browns.

Das klingt jetzt erstmal ganz schön mäkelig, was uns aber gefällt ist das hier sehr ausgeprägte maritime Leben und der Humor der Briten an den Stegen: egal, wie das Wetter ist, man steht zusammen beim Bierchen am Steg und es wird sehr viel gelacht. Die Stimmung ist also super, nur das Ambiente ist eben gewöhnungsbedürftig.

Nach drei Nächten sehr unruhiges Liegens im Schwell der vorbeifahrenden Fähren und Frachtschiffe machen wir uns auf den Weg, für den Rückweg müssen wir wieder etwas „West“ machen.

Poole, Poole Harbour

Eigentlich soll es nach Portland gehen, aber wir entscheiden kurzfristig doch erst einmal Poole anzulaufen.

Wir segeln von Portsmouth den Solent westwärts und versuchen uns zum ersten Mal allein am Gennaker: Vorbereitungszeit ca 45 Minuten, dann steht das schwarze Wunderding. Für ca 20 Minuten, dann schläft der Wind ein und von achtern kommt ein Frachter auf. Also wieder aufrollen, was Dank des Furlers gut klappt. Nächstes Mal sind wir schneller beim Riggen.

Für die kommenden Meilen im Needles Channel lassen wir die Maschine mitlaufen. Tatsächlich ist das Wasser ziemlich wühlig und die Wellenhöhe nimmt im Ausgang des Channels deutlich zu – aber VAST steckt das weg, unser Vertrauen ins Boot wächst deutlich.

Wir setzen Kurs auf Poole und Maren drängt zu Recht darauf, wieder zu segeln — den Gennaker setzen wir hier in diesen Strömungen aber nicht mehr.

Kurz vor dem Eingang in den Swash Channel von Poole streikt beim Bergen des Großsegels der Autopilot, lässt sich aber durch Aus- und wieder Einschalten am Hauptpanel reaktivieren. Hmm. Es blieb bei diesem Kurzausfall, mal sehen. Direkt in der langen Einfahrt steht der Strom gegen uns, aber die Ansteuerung ist simpel und wir machen in Poole Harbor an einem Steg längsseits fest. Beim Checkin werden erstmal nur die Daten aufgenommen – das mit dem Geld würden die Kollegen am nächsten Tag übernehmen. Uns wars recht.

Nach kurzem Retaurant-Check und dem obligatorischen Anlegerbier gab es dann Pasta beim digital empfohlenen Italiener, bei dem tatsächlich hauptsächlich italienisch gesprochen wird!

Die spontane Idee für den nächsten Tag: wir nutzen das schlechte Wetter und fahren mit dem Zug nach London. Noch am Abend gehen Emails mit Anfragen für kurze Meetings an verschiedene Agenturen, ein Hotel wird gefunden und gebucht, gleich am nächsten Vormittag soll es losgehen.

Am nächsten Morgen wird uns erklärt, dass am kommenden Wochenende eine Boat-Show in der Marina stattfindet und wir gar nicht hierbleiben können. Ist aber dann doch kein PRoblem, der Marina-Mitarbeiter hatte uns lediglich so verstanden, dass wir jetzt spontan nach Deutschalnd zurück fahren und die VAST hier liegen lassen wollen (?). Aber zwei Nächte sind dann kein Problem.

London

Knapp über zwei Stunden dauert es mit der South-West von Poole nach London – das macht einem immer wieder klar, wie langsam man segelnd unterwegs ist. Wir nutzen die Zeit zum Vorbereiten der Meetings – müssen das aber in Zukunft besser planen (oder die Agenturen spontaner werden…).

London ist jedenfalls ein Erlebnis, die Sonne kommt raus und wir laufen den Queens Walk runter – gemeinsam mit ziemlich vielen anderen Touristen. Aber das macht nix, wir sind ja auch welche, auch wenn man sich gar nicht so fühlt, wenn man segelnd unterwegs ist.

Abends dann die immerwährende Frage: wohin zum Essen? Die Wahl fällt heute auf „Jamie Olivers Fifteen“ – kann empfohlen werden. Wir haben nicht nur eine tolle Empfehlung für den Aperitif (Gin…), sondern auch ein echt leckeres Menü mit Weinbegleitung.

Am nächsten Tag folgen wir der Empfehlung einer Freundin und spazieren den Regents Canal entlang, freuen uns über die vielen Kanalboote (von denen wir nicht wissen, ob da tatsächlich jemand drauf wohnt), schauen beim Schleusen zu und machen uns schließlich auf zur Waterloo Station, denn am frühen Nachmittag ist eine Telko angesetzt, dafür wollen wir wieder an Bord sein. Wir müssen jedenfalls noch mal wieder kommen, die Tate haben wir nur von außen gesehen…

Das Timing stimmt, die Telko klappt, und wir wettern die letzten Böen des langsam nachlassenden Windes am Steg ab. In der Nacht soll der Wind weiter zurückgehen, wir planen das Ablegen für den kommenden Vormittag.

Poole Harbour nach Tréguier
Wie wir haben auch andere Booten den Wind hier ausgesessen, ab dem Morgen verlässt ein Segler nach dem anderen den Steg. Es wird Platz gemacht für die Aussteller.

Wir bereiten uns auch vor und legen noch vor 1100 ab – etwas früher als geplant, immer noch mit leichtem Strom gegen uns, aber es passt alles, vor allem hat sich der Wind auf 15-20 Knoten eingependelt und soll bis auf einen Dreher vor der Französischen Küste so bleiben. Vor uns liegen knapp über 140 Seemeilen, und unsere erste Nachtfahrt mit der VAST.

Die Planung der Überfahrt war gut, der Tiedenstrom versetzt uns zwar mit einer stärkeren Ostkomponente, aber wir müssen vor dem Verkerhrstrennungsgebiet sowieso die Maschine zur Unterstützung nehmen, da der Wind einschläft. Die verlorenen Meilen können wir so wieder rausholen. (Wie so eine Kanalüberfahrt im Ansatz geplant wird, könnt ihr hier nachlesen)

Das Wetter und der Wind passen, und wir rutschen, bis auf die fast acht Stunden Motorfahrt zwischen Verkehrstrennungsgebiet und Alderney, sehr entspannt unter vollem Groß und Kutterfock bis nach Tréguier. Als wir Höhe Alderney den West-Süd Haken schlagen übernimmt Maren die erste Nachtwache, warm und trocken am Navigationsplatz im Deckshaus, ab und zu draußen einen Kontrollblick werfend.

Bei der Ablösung am Morgen gegen 0400 liegt leichte Unruhe in der Luft: man kann es zwar nur auf den Geräten wirklich verfolgen, denn es ist nun mal pechschwarze Nacht, aber VAST ist eben in Luv von einer 60 Fuß Ketch überholt worden. Maren möchte am liebsten die Genua setzen, um mithalten zu können. Da der nächste Wachhabende aber eher vorsichtig ist, wird da nichts draus und die Ketch verschwindet nach eineinhalb Stunden gen Südwest vom Schirm. Die weitere Nacht bringt etwas mehr Wind aus der Düse zwischen Guernsey und Jersey, durch den wieder setzenden Gegenstrom bleibt die Fahrt über Grund aber moderat.

Mit dem Sonnenaufgang geht der Wind zurück und es beginnt zu nieseln – willkommen zurück in der Bretagne? Nee, so schlimm ist es gar nicht, denn für die letzte Stunde bis zur Ansteuerungstonne der Jaudy begleiten uns ca 20 Delphine. Große und Kleine, alle scheinbar auf der Jagd, zusätzlich schwirren einige Möwen um uns herum und sammeln ein, was vom Delphin-Frühstück übrig bleibt. Die Delphine surfen immer wieder die Bugwelle der VAST und haben ihren Spaß mit uns. Wir finden vor allem die Mutter-Kind Gespanne super (oder was wir dafür halten)!

Kurz vor der Einfahrt in die Jaudy nehmen wir die Segel weg und motoren den Fluss hinauf nach Tréguier. Gegen deutlich setzenden Strom legen wir an unserem Stegplatz an und genehmigen uns einen vormittäglichen Anleger.

In den kommenden Tagen soll die Werft letzte Arbeiten erledigen, denn wir haben endlich das Go von der Versicherung für die Querung der Biskaya

Now English

Portsmouth, Haslar Marina, Spinnaker Tower – it took us 13 hours to sail from Cherbourg to Portsmouth. Sailed most of the time, though. The tides currents pushed us to East and West, so once the engine had to help.
We took a berth at the visitor pontoons of Haslar Marina, close to the green light ship. Huge marina again, but rolly mooring – we are too lazy to look for another berth.

An attraction: the Royal Navy Museum, in size comparable to the Hamburger Speicherstadt. Three or four battle ships of different ages are shown, we visit HMs Victory und HMs Warrior.  Both show live on board – must have been hard to live there with several hundred comrades.
In any case: England shows a distinct penchant for militaria – and tries to let even kids experience „war“: several stands for MG-shooting for the little ones in the ‚Action Center‘ irritate us a bit.

The German Navy is also a guest with one tender and 6 speedboats, but we had no chance to get there. And after all those naval vessels since Cherborug we are a bit tired, too…

Portsmouths second main attraction next to the military museum: a huge Outlet called „Gunwarf Center“. It’s crowded on saturdays, the tourists tend to queuing in front of Polo R L. We decide for a sufficient gin & tonic on the second row and let the crowd stand in line.

Food seems to be a rather difficult issue! The first English breakfast costs quite an effort – perhaps it’s a question of a) habit and b) personal taste. We found „the regular English Breakfast“ unconvincing. And do not really understand why beans are mixed with porched eggs and fried toast is added to hash browns.

This must sound quite fussy, but what we really appreciate here is the maritime life and the humor of the British: no matter what the weather is, they stand together with a beer at the dock and laughter is everywhere. The atmosphere is definitely great, we just have to get used to the ambiance.

After three restless nights in the swell of passing ferries and cargo ships, we are on our way back – have to make some „West“ again.

Poole, Poole Harbour

Actually we’ve planned to head for Portland, but we decided at short notice to sail to Poole.

Started from Portsmouth the Solent westwards and tried setting the gennaker: Preparation time about 45 minutes. Sailed it for about 20 minutes, then the wind fell asleep and from astern a freighter came up. So we’ve rolled it up again, which worked well thanks to the NEX.
Next time we’ll be faster when rigging.

For the few miles to the Needles Channel the engine helped. In fact, the water was quite whirled and the wave height increased in the exit of the channel – but VAST put that away, our confidence in the boat grows significantly.

We set course for Poole and Maren urged to sail again – but we didn’t try the gennaker once more in these currents, however.

Just before the entrance to the Swash Channel of Poole, we’ve just carried the sails when the autopilot crashed. It could be reactivated at the main panel by cycling power. Hmm. Remained in this short outage, let’s see.
In the long driveway we had the current against us, but we made it to Poole Harbor and moored alongside a pontoon.
When checking in, the marina guy only took our data not our money – the colleagues would do the money stuff the next day. Worked out ? for us.
After the obligatory docking beer and a short restaurant check online we’ve enjoyed pasta at the recommended Italian.

Spontaneous idea for the next day: we take the bad weather as a chance and go to visit London. Requests for short meetings are mailed to various agencies, a hotel is found and booked, the very next morning we’re ready to go.

London

It only takes two hours to London with the South-West from Poole – which shows again how slow you travel when sailing.
We use the time preparing the meetings – and learn later that next time we have to plan better …

London is certainly an experience, sun comes out as we walk the Queens Walk – along with quite a few other tourists.
The everlasting question: where to eat? The choice is on „Jamie Oliver’s Fifteen“ – can be recommended. We not only get a great recommendation for an aperitif (Gin …), but also a very tasty menu with wine.

Next day we follow another recommendation and take a walk along the Regents Canal, are excited about the many canal boats (does someone actually live on them?), watch the locks and then make our way back to Waterloo Station, for the early afternoon a Telko is scheduled and we have to be back on board for that.
Timing is perfect, telco works, and we rant the last gusts of wind at the dock. At night the wind continues to decline, so we plan the leave for the coming morning.
Poole Harbour to Tréguier
Other boats also waited for the wind to decline, early in the morning one yacht after the other leaves the marina. Now there’s room for the boat shows exhibitors.

We start before 1100 am – a little earlier than planned. Still with a slight current against us, but everything fits, especially the wind has stabilized at 15-20 knots and is forecasted to remain that stable, except for a spin at ? the French coast.
More than 140 nautical miles to Tréguier and our first night ride with VAST – the crew is a little bit nervous.

But the planning of the crossing turns out good, at the traffic separation zone the engine supports us, as the wind dies down before turning.
(Want to know, how to plan a channel crossing? HERE: http://www.sailingalmanac.com/Almanac/Navigation/crossingchannel.html)

Weather and wind are stable, we sail very relaxed under full main and stay sail (ist das ein feststehender Ausdruck?) down to Tréguier. Heights of the Island of Alderney Maren starts her first night watch, vigil, warm and dry at the navigation seat in the deckhouse, from time to time checking outside.

At 0400am watch is changing and a slight restlessness is in the air: in pitch-black night VAST has been overtaken just to windward by a 60 foot ketch. Maren asks to put the genoa in order to keep up. But as the next watch is more careful, the Ketch disappears from our screens heading southwest. The rest of the night brings a little more wind between Guernsey and Jersey, thanks to tide currents the speed over ground, however, remains moderate.

At sunrise wind declines and it starts to drizzle – welcome back to Brittany? For the last hour VAST is accompanied by about 20 dolphins. They surf the bow wave of VAST and have their fun with us. Especially the mother-child teams are super cute! They are apparently on the hunt, in addition some seagulls buzz around and collect what remains of the dolphins breakfast.

Shortly before entering the Jaudy we take away the sails and motor up the river to Tréguier. Against the tides current we reach our berth and allow ourselves a morning’s drink.

The upcoming days the shipyard will carry out final work, because we finally have the ‚go‘ by the insurance for the crossing of the Bay of Biscay!