Testing the Channel 1

Testing the Channel 1 900 517 Vast Floating

Eigentlich hatten wir die notwendigen Testfahrten schon begonnen —um das ganze „System VAST“ auszuprobieren, mussten wir aber etwas weiter gehen.

Jetzt im Rückblick waren es insgesamt etwas mehr als 450 Seemeilen in verschiedenen Wetterbedingungen, eine ausgedehnte Nachtfahrt, die Kanalinseln, ein Stück Normandie und Teile der Englischen Südküste, schließlich wieder die Bretagne.

Zusammengefasst: VAST segelt toll.

Der erste Schlag sollte nach Guernsey gehen. Gestartet sind wir, gemeinsam mit der Schweizer Boréal 47 ALETA AZUL, erst Mittags, ca 2 Stunden nach geplanter Abfahrt. Als Flotille war es erst sehr schönes Leichtwindsegeln, später stramm mit Maschine nach Einschlafen des Windes Richtung NNO. St Peter Port erreichten wir dann erst nach Einbruch der Nacht gegen 2300 – aber ein freundlicher Marinamitarbeiter lotste uns mit seinem Tender über die Barre in den Victoria Port.

Guernsey ist – Englisch: unter Britischer Krone, aber nicht zur EU gehörend, deutlich touristisch und die „highly recommended Restaurants“ sind Italienisch. Nun denn. Wir füllen unser erstes Einklarierungsformular aus — das man hier aber auch einfach in eine gelbe Box am Steg einwerfen kann, Zoll gibt es nicht, oder sie machen es den Seglern einfach.

Im Hafen landen täglich die Festlandfähren und Kreuzfahrtschiffe und entladen Massen internationaler Touristen. In den engen Gassen der Altstadt wird es schon jetzt in der Vorsaison voll. Auffällig freundlich sind dafür die Menschen, denen wir begegnen, die Blumenkästen am Zaun des Hafenkais scheinen aber eher von Ostern übriggeblieben zu sein.

Abends geht’s lecker Essen – der empfohlene Italiener ist okay, vor allem sind wir aber alle leicht underdressed: casual scheint hier nicht angesagt, wenn man gut essen möchte ???? Am nächsten Tag, nach Abreise der ALTEA AZUL, folgen wir der Empfehlung, mit dem Linienbus Bus Nr 93 für knapp 2 Guernsey Pfund pro Person einmal die gesamte Küstenstraße abzuklappern. Guernsey hat schöne Strände auf der Westseite und eine Unmenge WW2 Befestigungsanlagen. Das Thema Krieg wird uns noch weiter beschäftigen, hier auf der Insel wollen wir das aber nicht vertiefen. Auf jeden Fall ist Guernsey ein schöner Zwischenstopp auf dem weiteren Testschlag.

Guernsey-Cherbourg
Für uns Ostseesegler ist das Planen der Törns hier natürlich erweitert um die Tidenkomponente. Das klappt auch ziemlich gut, dauert nur etwas länger – vor allem das beliebte Vieraugenprinzip. Da denken wir noch mal extra drüber nach, wann welche Strecke bei welchem Wind sinnvoll sein kann.

Von den Kanalinseln nach Cherbourg geht es dazu noch über die Alderney-Races – das sind Gebiete über Flachs und zwischen Landengen, die je nach Tidenströmung deutliche Auswirkungen auf Wellen und Strömungen haben. Klingt spannend, ist dann in der Realität bei den gegebenen Bedingungen auch genau so: plötzlich auftretende Wirbel, stehende, brechende Wellen. Dabei haben wir kaum Wind und den Strom mit uns.

Aber für VAST scheint das pillepalle zu sein, das Wasser überm Bug kommt nicht bei uns im Cockpit an, abgesehen von leichtem Einstampfen ist kaum etwas zu merken. Sehr gut.

Wir runden das Cap de la Hague mit raumem Wind, erreichen Cherbourgs Vorhafen am Abend und machen an einem Besuchersteg fest. Dass wir hier im Auslieferungshafen der Konkurrenzboote von Allures und Garcia sind, können wir uns dann gleich denken: um uns herum fast ausschließlich Aluminiumboote der beiden Marken, alles neu, alles hübsch. Damit haben wir das große Aufmerksamkeitslos für die kommenden Stunden gezogen: eine Boréal lag hier noch nicht und die Eigner der Nachbarboote sind sehr neugierig.

Der Hafen ist riesig, die Titanic war hier auf ihrer tragischen Jungfernfahrt, Frankreich baut hier Atom-U-Boote und es gibt einen sehr großen Museumskomplex, der diese Themen irgendwie zusammenbringt. Wir bleiben zwei Nächte und sehen uns das an : La Redutante, Frankreichs erstes Atom-U-Boot, kann besichtigt werden. Es gibt ein Aquarium und besagtes Titanic-Museum, das die Stunden bis zum Untergang thematisiert. Aber wir wollen weiter, der Törn ist abgesteckt Richtung Portsmouth hinter der Isle of Wight – da waren wir auch noch nie!

Now English

Now, after a total of just over 450 nautical miles of testing VAST in various weather conditions, an extensive night drive, the Channel Islands, a piece of Normandy and parts of the southern coast of England, we’re finally back to Brittany.
In summary: VAST is doing great.

The first step of the extended test sail was to leave for Guernsey. We’ve started, accompanied by Swiss Boréal 47 ALETA AZUL, about 2 hours after scheduled departure. As flotilla it was a very nice light wind sail, later pushed by engines direction NNO. We’ve reached St. Peter Port after nightfall at 1100 pm and a friendly marina staff steered us over the sill into Port Victoria.

Guernsey is – english: under the British crown, but not belonging to the EU, quite touristic, and the „highly recommended restaurants“ here are Italian. Well then. We fill out our first customs form – which can simply be put into one of the yellow boxes at the dock – makes it easy for sailors.

During the days the narrow streets of the old town are crowded with tourists from cruise ships . But the friendlyness of the people is striking to us, although the flower boxes at the fence of the quays seem to be left overs from Easter.

In the evening we head for one of the recommended Italian restaurants – and recognize that all of us are slightly underdressed: casual does not seem to be the dresscode if one wants to eat well in Guernsey.
The next day, after departure of ALTEA AZUL, we take the bus No. 93 around the island. Guernsey shows beautiful beaches on the west side and plenty of WW2 fortifications. So, Guernsey is a nice stopover on our sail crossing the channel.

Guernsey Cherbourg
For Baltic sailors like us planning the trips is of course enhanced by the tides. Works pretty well, just takes a little longer – especially due to the popular four-eye principle.
From the Channel Islands to Cherbourg we cross the Alderney Races – areas with shallow waters and between isthmuses which have a significant impact on waves and currents. Sounds exciting, and so it is under the prevailing conditions, just as: sudden eddy, standing, breaking waves. We have hardly any wind and the current with us, so for VAST it seems to be easy, the water above the bow does not reach the cockpit. Very good.

We round the Cap de la Hague with reaching course, arrive at Cherbourg harbor in the evening and moor at a visitors dock.
This is the delivery port of the competition boats of Allures and Garcia, which we realize afterwards: around us almost exclusively aluminum boats of the two brands, all new, all beautiful. We have full attention from the boat owners around us: a Boréal has not been seen here before.

The harbor is huge. The Titanic stopped over here on her tragic maiden voyage, while France is building nuclear submarines – the huge museum complex somehow brings together these issues. We stay for two nights visiting La Redutante, France’s first nuclear-powered submarine, an aquarium and the sad Titanic museum, which focuses on the hours before hitting the iceberg.

But we want to continue, VAST is going towards Portsmouth at the Isle of Wight!